Tone
Arnold 1787 p. 25 The EMBOUCHURE is the art of managing the mouth, and confining the breath, so as to direct it wholly into the mouth-piece of the Flute, in order to produce a full, round, and sonorious tone, without expending or wasting any of the wind necessary to make the instrument speak.
J. Gunn 1790 Two opinions seem chiefly to prevail on the method in which this instrument ought to be played: the first is, that an equal fullness of tone ought to be aimed at throughout; and this, when acquires, is thought to be the greatest excellence of which the instrument is capable. The favourers of this opinion have on their side, the example and practice of almost every public performer. The other opinions is in direct opposition to this: those who adopt it being chiefly pupils of nature, and speak from their own conviction and feelings, without any great defence to authority, say, that this kind of tone is contrary to the very nature of a Flute; the character of which, from its affinity to the female voice, is softness, grace, and tender expression, and can by no means be the bold and warlike expression of those full and loud tones, which seem to emulate the notes of the trumpet; they therefore contend that a soft tone is always to be preferred. I have often smiled at the conflict of these jarring opinions, when called upon to give mine, and have given little satisfaction to either party, by declaring that neither of them appeared to me to be right; that it was like asking a painter whether it were better for a picture to be all light, or all shadow.
J. Wragg 1793 – 98, 1806 p. 1 And as that instrument is allowed to be the finest which approaches nearest to the human Voice, the German Flute, from its sweetness and delicacy of Tone, undoubtedly claims a superiority over all others.
F. Devienne 1794, 1813, 1846 p. 6, 7, 19 La beauté des sons graves consiste á être pleins et sonores, celle des sons aigus à être doux et nets.
anonym 1800 The Tone of this Instrument is naturally very delicate and musical, strongly resembling that of a fine human Voice; but to produce it, in its full strength and beauty, requires considerable care and pains.
J. Wragg 1806 …. the natural tone of that instrument is so soft and pleasing to the ear, and so easily acquired, compared with the Violin and many other instruments.
Hugot / Wunderlich 1804 p. 4 Chaque instrument est caractérisé par la nature de ses sons, ceux de la Flûte sont essentiellement doux et ne doivent être que cela; mais il y a un éclat, une force, une rondeur, une moeleux, relatifs à la possibilité de l’instrument, qu’il faut chercher à acquérir, parce que ce sont ces qualités indispensables qui constituent les beaux Sons.
Hugot / Wunderlich 1807 S. 8 Der Flötenton ist an sich sanft und soll nur dies seyn; aber das Instrument macht einen prächtig ansprechenden, kräftigen, runden und markigen Ton möglich, welchen man sich aneignen muss, weil dies eben die Schönheit des Tons ist.
Hugot/Wunderlich 1810, 1820, 1848 S. 3, 3, 2 Der Klang der Flöte ist wesentlich sanft und soll nichts anders seyn. Aber auch in diesem Tone kann man, nach der Natur des Instrumentes, das Schneidende, das Runde, das Kräftige und Markige finden, welches man sich muss zuzueignen suchen, weil diese Eigenschaften zur Erhaltung schöner Klänge durchaus unentbehrlich sind.
J. Fröhlich 1811 S. 80 … denn Gleichheit und Reinheit des Tones in allen Tonarten, bey einem hellen und singenden Tone ist eines der vorzüglichsten Stücke auf der Flöte… 3) Sey er darauf bedacht, bey diesen Uebungen dem Schüler zugleich zu einem feste, scharfen und hellen Ton u verhelfen, wozu es sehr gut ist, wenn man einzelne Töne nimmt, jeden derselben so lang hält, als der Athem es zulässt, dabey die Flöte, wenn sie richtig angesetzt ist, erstlich ein wenig heraus , und so immer nach und nach ein wenig herein nach dem Munde zu, mit immer stetem Winde wendet, biss man auf das rechte Fleckchen kömmt, und der Ton vollkommen fest, verhältnissmäßig voll und scharf wird. Wendet man die Flöte zu weit herein, so wird zwar der Ton noch Schärfe behalten, aber dünn und spitzig werden, so, das man dann beym Vortrage mit einem solchen Tone nicht schattiren kann, welches ohnehin auf der Flöte schwer, und nur für den ausführbar ist, welcher sich die Mühe gibt einen festen, vollen, männlichen und biegsamen Ton, und von so einer Stärke zu erlangen, dass man immer noch ein piano und forte daneben machen kann.
A. E. Müller 1815 S. 9 Gleichheit des Tones, im ganzen Umfange des Instrumentes, ist das einzige Mittel, wodurch nicht nur die Reinheit der Intervalle im Einzelnen, sondern auch im Ganzen erlangt werden kann. (Da auf der Flöte ohne Klappen nur einige Tonleitern mit gleicher Stärke des Tones ausgeübt werden können; so hat man in neuern Zeiten dieses Instrument durch mehrere zweckmäßig angebrachte Klappen so verbessert, dass die mechanische Einrichtung desselben einer vollkommenen Gleichheit des Tones nicht mehr hinderlich ist.) Diese Gleichheit kann aber nur dann Statt finden, wenn die Tiefe kräftig und voll, die Höhe hell und klingend ist, und alle Töne so biegsam sind, dass sie zu jeder Art des Vortrags angewandt werden können.
Ch. Nicholson 1816, 1850 p. 3, 5 / 6 One of the first and material acquirements on the German Flute, is a firm and brilliant Tone as constituting one of its principal and admired Embellishments. … To produce a soft, mellow, and round Tone, the lips should not be so much braced as in the former instance, but rather project, the orifice being formed from the soft or innermost part of the Lips, and the breath directed obliquely into the Flute as before, only much softer.
A. B. T. Berbiguier 1818, 1820 p. 5, 5 Le caractère de cet INSTRUMENT, est essentiellement doux et tendre, toutefois sans avoir ni le mordant du Hautbois, ni l’étendue de la Clarinette (…) Il a, de plus, une égalité de sons parfaite dans toutes les Gammes.
A. B. T. Berbiguier 1818, 1819, 1820 p. 26, 23, 23 Ce travail [jouer des Gammes] est un peu ennuyeux à la vérité; mais il est indispensable: on en est bien dédommagé lorsqu’on parvient à obtenir cette BELLE et GRACIEUSE qualité de SON(1) qui fait le charme de tous les instruments. (1) Il faut bien se garder de confondre ensemble ces Son Petits, Maigres et Secs, que les ignorants croyent devoir appeler DOUX, avec ces Son Pleins et Moëlleux dont le volume augmente, pour ainsi dire, la Rondeur et le Vélouté. Nous n’entendons pas dire qu’on doive jouer de la Flûte comme du Basson, il faut éviter tout excès, mais aussi il faut bien se garder de ne pas profiter de tous les moyens que nous offre cet instrument, en le transformation en ridicule Flageolet. N’abandonnons pas le peu de ressources que nous avons, il n’y en a déjà pas de reste.
A. B. T. Berbiguier 1819 S. 23 Diese Arbeit [Tonleitern spielen] ist freylich etwas langweilig in der That, aber sie ist unerlässlich, und man wird hinlänglich dafür schadlos gehalten, wenn man dadurch zu der Schönheit des Tones gelangt, die die grösste Annehmlichkeit eines jeden Instruments. ausmacht. (1) Man hüte sich wohl, die dünnen schwachen u. trocknen Töne, welche Unwissende sanft nennen zu können glauben, mit den vollen markigen Tönen zu verwechseln, welche so zu sagen die Rundung und Zartheit des Spiels erhöhen.
J. Beale 1821 p. 2 The GERMAN FLUTE having of late years become so favorite and fashionable an Instrument, is not all surprising, when the natural tone of it which is so soft and pleasing to the ear and so easily acquired is considered…
Ch. Nicholson 1821 p. 4 [sound exercise] (…) the Pupil should sound each Note as long as possible until he can produce a full, clear, steady and round Tone; commencing very piano, and making a regular crescendo, until arriving at the fullest extent of the Tone; after which, strike the Note as firmly as possible, and gradually diminish the sound until it again becomes so very piano as to be reduced to a mere whisper.
A. B. Fürstenau 1826 S. 12 Wer das Mundstück so an die Lippen setzt, dass das Mundloch zu weit einwärts zu stehen kommt, kann nie einen vollen, schönen, biegsamen Ton hervorbringen; sein Ton wird dünn, schneidend und ohne Kraft seyn, – Viele – ich weiss es gar wohl – halten dieses Gewinsel für zärtlich und schön; allein wie man von einem guten Sänger fordert, dass seine Stimme Bruststimme sey, und Metall habe, eben so wird der wahre Kenner auch von jedem Flötenbläser fordern, dass sein Ton der schönen Menschenstimme so nahe komme, als die Natur seines Instruments es zulässt; diese wird aber nur alsdann der Fall seyn, wenn die Tiefe kräftig und voll, die Höhe hell und klingend, und alle Töne so biegsam sind, dass sie zu jeder Art des Vortrags angewandt werden können.
L. Drouët 1827 S. 47 Sich einen schönen Ton anzueignen ist das erste womit man sich zu beschäftigen hat. Ohne denselben wird man bei den Zuhörern kein vergnügen erregen. Ein einziger schön angehaltener voller Ton gefällt mehr, als ein schönes Stück mit schlechtem Ton vorgetragen. Zu einem schönen Ton gehört, dass er 1tens klangreich, 2. von gehöriger Stärke sey, damit er bei der orchester Begleitung in grossen Sälen und im Theater gut gehört werden könne, ferner 3. vollkommende Gleichheit in den verschiedenen Tonhöhen, und endlich 4. die erforderliche Beweglichkeit der Lippen, um vom Schwachen zum Starken, vom Starken zum Schwachen übergehen zu können, es geschehe stufenweise oder plötzlich, ohne die geringste Beeinträchtigung des schönen Tones und seiner Reinheit. Es kommt also mehr auf den Gehalt als auf die Stärke an. Der Ton kann sehr stark aber schlecht und hinwieder schwach und angenehm seyn. Man sehe also mehr auf einen klangreichen gehaltvollen Ton, als auf die Stärke desselben, und halte den richtigen Mittelweg, um sich nicht einen schönen schwachen, oder starken schlechten Ton anzueignen.
L. Drouët 1827 S. 47 Obtenir un beau Son, c’est la première chose à laquelle il faut vous appliquer. Si vous ne trouvez pas le moyen de l’acquérir, vous ne ferez jamais éprouver un grand plaisir à ceux, qui vous entendront. Une seule Note bien filée avec un beau timbre enchante l’auditeur, tandis qu’on beau Morceau exécuté avec un mauvais Son le fait souffrir. Ce qui constitute un beau Son, est 1. Une belle qualité de Timbre. 2do Un volume suffisant, pour être bien entendu, accompagné par un Orchestre, dans les plus grandes Salle de Spectacle. 3. Une grande égalité dans les Règistres. 4. Enfin une flexibilité des Lèvres par le moyen de la quelle vous puissiez passer du doux au fort, et du fort au doux, soit par gradations, soit brusquement, sans hausser, ni altérer la qualité du Timbre. Ce qui constitute un beau Son, n’est donc pas tant sa force, que son genre de Timbre. Un beau Son peut être très fort et mauvais; faible et agréable. Visez donc plutôt à la qualité qu’au volume du Son, et tâchez, comme je l’ai déjà dit, de prendre un juste milieu, et de n’avoir: ni un joli petit, ni un grand vilain Son.
R. Dressler 1827 pp. 6 / 7 Tone on all instruments is the means of communicating effect to every passage or melody; and tho’ possessed of execution, feeling, and expression, still no performer can affect his hearers with delight without a beautiful tone. The necessity of a constant attention to the cultivation of tone, cannot therefore be too strongly impressed on the mind of the Student. (…) lower notes full and clear (…) The upper notes (…) sweet and mellow (…) There is a kind of tone resembling the Horn, produced on the lower part of the instrument; but as it renders the tone hard, and prevents a flowing union of the notes, it would obviously present an impediment to the student’s improvement. I recommend earnestly to aim at the acquirement of the pure and natural Flute tone, until it has been brought to some perfection; and it may be observed, that on any instrument, a beautiful tone can only be acquired by a cultivation of that inherent and peculiar character belonging to each, and not by forcing it to imitate the tone of another.
Th. Lindsay 1828 There is no inducement to practise so great as that of possessing a really good instrument. By this we would be understood to mean, a Flute from which a round, full, and resonant tone may be elicited, and which shall be perfectly in tune throughout the Scale, — or at least, as nearly so, as the nature of the instrument will permit.
Ch. Weiss 1829 p. 3 He must avoid as much as possible those slender, weak sounds, in the upper octaves, which resemble those of the Flageolet, and endeavour to acquire those full, mellow tones which swell and diminish without offending the ear. … There is one quality of tone, of which no one has hitherto made mention, in any method for the Flute. It is too valuable, especially in slow movements, to be passed over in silence. No other Instruments produce sounds which can be compared with these peculiar ones, and yet, they seem not to belong to the Flute. In several of my works I have introduced them under the name of SONS CREUX and the only idea I can give of them without an Instrument, is that of a round hollow ball, which is imagined to be in the mouth. This quality of mellow tones, when introduced in passages, forms delightful pianos, which fall upon the ear like echoes or music heard from some distance.
E. Walckiers 1829 p. 19 Ainsi qu’une voix de femme (Soprano) la flûte a trois Régistres ou qualités de Son. (…) Le 1er Régistre (Grave) est sonore, le 2d (Medium) est doux, mais un peu faible, et le 3me (Aigu) est éclatant. Pour les bien les marier ensemble, il faut que les deux premiers soient pleine (…) le 3e moëlleux: La difficulté consiste surtout à passer imperceptiblement d’un Régistre à un autre, et à rendre le Son égal sur tous les points. Un Son plein, mais agréablement timbré, une flèxibilité de Lèvres qui permette d’éxécuter touts les nuances du Piano et du Forté, et l’imperceptibilité dans le passage de Régistres, telle sont les qualités qui constituent un beau Son.
L. Drouët 1830 p. 2 The qualities which constitutes a fine tone, are comprised in the following: first, A good quality of resonance; second, a sufficient volume to be distinctly heard when accompanied by an orchestra; third, Between the different octaves of the Flute, to preserve a perfect equality; and fourth, a flexibility of the lips, which enables the performer to pass from piano to the forte and from the forte to the piano, progressively as well as instantaneously, without being sharper, or flatter, or altering the quality of resonance – A fine tone does not depend omits loudness, or greatness of volume – A large tone might be offensive, and a weak tone tone agreeable – A tyro on any instrument produces more noise, than a finished performer, but who will say that it is pleasant? and a vocalist also fails to please people of good taste, when the voice is constrained to produce the greatest power; (except in extraordinary dramatic situations.) The most thrilling effects are those wherein are used the mezzo voce.
J. Fahrbach 1830 S. 21 Der Ton ist die Seele der Musik. Ein einziger, schöner, lange ausgehaltener Ton kann, wenn er mit Lieblichkeit und Ausdruck vorgetragen wird, den Zuhörer entzücken, während derselbe bei einer ganzen Reihe mit aller Geschwindigkeit gespielter Töne gleichgültig bleibt, wenn ihnen obige Eigenschaften mangeln. Um einen schönen Ton auf diesem Instrumente hervorbringen zu lernen, dienen folgende Mittel: 1stens ist es nötig, dass der Schüler jeden Ton Einzeln mit aller Sorgfalt übe, selben lange aushalte, ihn Anfangs leise anblase, dann allmählig stärker und nach und nach wieder schwächer spiele_und dabei stets eine für das Hervorbringen eines schönes Tones geeignete Haltung der Lippen und des Flöten-Kopfstückes an selbe aufsuche. 2tens ist es zweckmäßig öfter Künstler auf diesem Instrumente zu hören und ihrem Vortrage alle Aufmerksamkeit zu widmen. Es ist auch vortheilhaft gute Sänger anzuhören, sich ihre Vortragsweise einzuprägen und sie auf dem Instrumente nachzuahmen.
J. Fahrbach 1830 S. 16 Übrigens muss man dieses [das Ausströmen des Atems] ohne alle Anstrengung Statt finden, da die Flöte; nur wenn sie mit Zartheit und Leichtigkeit behandelt wird, den sanften, schmelzenden Ton hervorbringt, welcher diesem eigen ist.
J. Alexander 1830 p. 4 It is the utmost consequence to obtain a firm and brilliant Tone, as constituting one of the principal embellishments of the Flute, and which the author confidently recommends as a primary object of the Learners attention.
Ch. Nicholson 1836 pp. 1 The analogy between the flute and voice (the proudest boast of the instrument) demonstrates the importance of a fine tone. … Quality and purity of tone should be the primary consideration of the pupil, and not loudness of sound, which is too frequently heard, and which may be termed roaring on the flute. Discordant harshness will not be produced by forcing the wind into the flute; for harshness arises only from the breath passing over the sharp edge of the mouth-hole, by which the stream of breath is lacerated, and a hissing or whistling noise is the result. Various qualities of tone are to be produced on the flute: but that of which I am now treating is firmness of the lower notes, and for which the position of the lips, as represented in plate 2, fig. 1, will be found correct. The tone ought to be as reedy as possible, as much like that of the hautboy as you can get it, but embodying the round mellowness of the clarionet. This can only be done by pressure, as already explained: and if by this means the lips be hardened, their surface kept smooth where the aperture is forced, and the breath be passed into the flute without being divided b the outward edge of the mouth-hole, this quality of tone will be acquired. … p. 4 The most finished and delicate effects produced on the flute, depend on the acquirement of playing piano, or subduing the tone in tune, which has always been considered a great difficulty.
A. B. T. Berbiguier 1838 p. 3 La puissance de l’organe dans la voix humaine chantante, est sans contredit la plus forte de toutes les puissances du son; un instrument quelconque doit avoir les mêmes conséquences; il ne faut donc rien négliger pour l’acquérir; bien entendu, qu’elle doit être rêglée et dirigée avec art, et ne s’écarter jamais des bornes prescrites par le bon goût. Ainsi, pour ne parler que de la Flûte, s’il ne faut pas ambitieusement, et dans l’intention de tirer un trop fort volume de son, la transformer par là en trompette marine, ou en cornemuse; il ne faut pas non plus a travestir en ridicule et misérable flageolet, par un excès contraire. Ce dernier défaut nous est particulièrement reproché par tous les virtuoses flutistes européens. Nous prenons sur notre responsabilité d’affirmer cette assertion, qui, au reste, n’est malheureusement que trop fondée. Entre ces deux extrêmes il faut prendre un terme moyen, un juste tempérament; toute fois, cherchez à force de soins et d’études, à obtenir un volume de son, large, rond, et moëlleux.
A. B. T. Berbiguier 1838 S. 1 Die Kraft des Organes in der menschlichen Singstimme ist unstreitig die stärkste von allen übrigen Kräften des Tones. Jedes andere Instrument, welches es auch sei, muss die nämlichen Consequenzen haben, daher man nichts vernachlässigen darf, um es zu erlernen; es versteht sich, dass es mit Kunst geordnet und beherrscht werden muss und sich nie von den Grenzen des guten Geschmacks entferne. Wir wollen jetzt bloss von der Flöte sprechen. Wenn man sie ehrgeiziger Weise und in der Absicht daraus einen Ton von zu grossem Umfange hervorzubringen, in ein Krummscheid (trômpete marine, Instr. mit einer Saite) oder in einen Dudelsack n i c h t verwandeln darf, so darf man sie eben so wenig in ein lächerliches Flageolet durch ein umgekehrtes Extrem umändern. Letzterer Fehler wird uns ganz besonders von allen europäischen Flötenvirtuosen zum Vorwurf gemacht, Wir getrauen uns diese Behauptung zu verantworten, die übrigens leider nur zu gegründet ist.Zwischen diesen beiden Extremen muss man einen Mittelweg, ein richtiges vermittelndes Prinzip finden. Man bestrebe sich demnach durch Sorgfalt und Studium einen umfangreichen, vollen, runden und schmelzenden Ton zu erlangen.
A. B. Fürstenau 1844 S. 8 Das Material aller musikalischen Kunst ist der Ton, der, je schöner und vollklingender er hervorgebracht wird, desto reizender und intensiver wirkt, weshalb die menschliche Stimme für das schönste und erste Instrument anzusehen ist. Vergleicht man nun diese mit der Flöte, so hat die Stimme unstreitig einen schönern, das ist: bedeutsamern, der größten Mannigfaltigkeit des Ausdrucks fähigen Ton; denn sie ist in ihrer Entstehung dem Gefühle unmittelbar verwandt, der Erguss des unmittelbarsten Seelenlebens.
Der Ton der Flöte ist nun umso vollkommender zu nennen, je mehr er sich der menschlichen Stimme nähert, ohne jedoch den eigenthümlichen Reiz des Instruments zu entbehren; die Höhe muss dabei hell und klingend, die Tiefe kräftig und voll, und die Mitteltöne gesangvoll sein, so wie ohne Abstufung jenen beiden (der Höhe und Tiefe) sich anschmiegen.
J.-L. Tulou 1853 S. 2 Welches ist ein schöner Ton? Es ist der Ton welcher der menschlichen Stimme am nächsten kommt; daher müssen die Lippen eine günstige entsprechende Bildung haben, um die Fülle, den Klang und die Weichheit der Stimme zu erhalten.
J.-L. Tulou 1853 p. 2 Qu’est-ce qu’un bon son sur la flûte? C’est le son qui se rapproche le plus de la voix humaine: or, pour obtenir sur la flûte la plénitude, la sonorité et le moelleux de la voix, il faut que les lèvres soient dans des conditions favorables.